Periostmassage
Die Periostmassage, die auch als Periostbehandlung bekannt ist, stellt eine besondere Form der Reflexzonenmassage dar, bei der ein starker, direkter Druck auf die Knochenhaut, auch als Periost bekannt, ausgeübt wird. Die Massage wurde erst Mitte des letzten Jahrhunderts modern und wirkt wie die Bindegewebsmassage nicht nur lokal am Ort der Massage, sondern hat auch einen großen Einfluss auf Organe, die weiter entfernt liegen. Das Periost ist eine bindegewebsartige Hülle, die den Knochen umgibt, die sehr schmerzempfindlich ist und aus zwei Schichten besteht, einer äußeren faserreichen und einer inneren Schicht, die von Nerven und Blutgefäßen durchzogen ist. Die Periost ernährt und schützt die Knochensubstanz.
Zum ersten Mal wurde die Massage ab 1939 an der Krankengymnastikschule der Berliner Universität gelehrt und in den Unterrichtsplan sämtlicher Schulen in den Bereichen Massage, Physiotherapie und Krankengymnastik aufgenommen. In den achziger Jahren wurde die Massage noch vermehrt in den Physiotherapieschulen gelehrt, heutzutage ist sie nicht mehr so stark verbreitet. Die Massage kann sehr schmerzvoll sein und sollte daher nur von Experten durchgeführt werden, da man ansonsten Verletzungen begünstigen könnte. Diese Art der Massage wird durch eine örtliche Krankenkasse bezuschusst und man bekommt das investierte Geld dann später wieder zurück.
Anwendungsbereiche
Das Verfahren wird bei einer Reihe von Krankheiten eingesetzt, die mit Schmerzzuständen wie Kopfschmerzen, Arthrose, Rückenleiden, Schulterbeschwerden, Fibromyalgie oder Tennis-Ellenbogen verbunden sind. Es können aber auch Blasenstörungen oder Verdauungsbeschwerden behandelt werden.
Ablauf der Massage
Die Periostbehandlung wird an den dafür geeigneten Knochenflächen vorgenommen. Die Behandlung wird daher mit der Fingerbeere oder dem Knöchel eines Fingers durchgeführt und passt sich sorgsam den Besonderheiten des Einzelfalles an, d.h. der Druck wird dementsprechend erhöht. Die Methode soll bezwecken, dass die örtliche Durchblutung angeregt wird und die Zellen sich wieder regenerieren, besonders an den Geweben des Periosts. Die Organe werden durch den Prozess reflektorisch beeinflusst, die mit den behandelten Periostflächen nervlich verbunden sind.
Wirkung der Massage
Die Massage soll eine heilende Wirkung auf die Knochenhaut haben und schmerzlindernd wirken. Diese Reaktion wird vermutlich durch die Ausschüttung von Glückshormonen an der gereizten Knochenhaut hervorgerufen. Zudem besteht die Wirkung der Methode in der Anregung der örtlichen Durchblutung und der Zellregeneration, sowie in der reflektorischen Beeinflussung von Organen, die mit den Periostflächen, die behandelt werden, nervlich verbunden sind. Die Massage wird recht häufig an dem Brustbein angewendet, da dies eine positive Wirkung auf die Tätigkeit des Herzens und die Atmung haben soll.
Wann sollte man eine Periostmassage nicht anwenden?
Die Massage darf nicht bei akuten Entzündungen, Tumoren oder Verletzungen im Massagegebiet angewandt werden, auch bei der Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten und Osteoporose nicht. Wie oben schon erwähnt, dürfen nur Experten diese Massage durchführen, da ansonsten Verletzungen drohen, gehen Sie also keinerlei Risiko ein.