Lymphdrainage

25 Aug.

Lymphdrainage - anerkannt von Schulmedizinern und Krankenkassen

eine Lymphdrainage der Beinen

Was ist die Manuelle Lymphdrainage?

Die Manuelle Lymphdrainage (MLD) ist eine in der Schulmedizin fest verankerte und von den gesetzlichen sowie privaten Krankenkassen anerkannte Form der physikalischen Therapie. Ziel dieser speziellen Massagetechnik ist es, den Abtransport von Gewebeflüssigkeit – insbesondere von eiweißhaltiger und wässriger Lymphflüssigkeit – über das Lymph- und Venensystem zu fördern. Auf diese Weise können Schwellungen (Ödeme) sichtbar reduziert und Beschwerden gelindert werden.

Die Bedeutung des Lymphsystems für Gesundheit und Wohlbefinden

Unser Körper verfügt über zwei zirkulierende Systeme: den Blutkreislauf und das weniger bekannte Lymphsystem. Während das Herz Blut durch Arterien pumpt, dient das Lymphsystem als Transportweg für überschüssige Gewebeflüssigkeit, Abfallstoffe und Abwehrzellen. Es besteht aus feinen Lymphkapillaren, größeren Gefäßen, Lymphknoten und sekundären lymphatischen Organen (zum Beispiel der Milz).

  • Lymphkapillaren nehmen im Gewebe Flüssigkeit auf, die nicht ins venöse System gelangt.
  • Lymphgefäße transportieren die Lymphe zu den Lymphknoten.
  • Lymphknoten filtern fremde Partikel und aktivieren das Immunsystem.
  • Ductus thoracicus und rechter Lymphgang leiten die gereinigte Lymphe zurück in den Blutkreislauf.

Eine Störung dieses Systems, zum Beispiel durch Operationen, Unfälle oder genetische Anlagen, kann zu Lymphödemen führen. Hier setzt die Manuelle Lymphdrainage an.

Wie wirkt die Manuelle Lymphdrainage?

Durch sanfte, rhythmische Grifftechniken werden die Lymphgefäße mechanisch stimuliert. Anders als bei klassischen Massagen, bei denen vor allem Druck und Knetung im Vordergrund stehen, arbeitet der Therapeut bei der MLD mit fein dosierten Pump-, Kreis- und Schöpfbewegungen.

  • Pumpgriff: Mit flacher Hand arbeitet der Therapeut wie eine Saugpumpe entlang der Lymphbahnen.
  • Schöpfgriff: Die Haut wird in einer schnittstellenlosen Bewegung sanft in Richtung Lymphabflusszone gezogen.
  • Filtrationsgriff: Leichte, wellenförmige Bewegungen, um die Lymphknoten zu aktivieren.

Diese Techniken öffnen die sogenannten „Lymphkollektoren“ und fördern den Abfluss von Flüssigkeit aus dem Gewebe. Die Folge ist eine sichtbare Reduktion von Anschwellungen und eine Entlastung des betroffenen Areals.

Ablauf einer Behandlung

  1. Vorgespräch und Befundaufnahme
    Der Therapeut erfragt die Krankengeschichte, bestehende Schwellungen und mögliche Vorerkrankungen. Eine ärztliche Verordnung ist oft nötig, damit die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden.
  2. Untersuchung und Markierung
    Lokalisation der Ödemherde, Beurteilung der Hautbeschaffenheit und Bestimmung der Lymphabflusszonen.
  3. Vorbereitung
    Der Patient liegt bequem auf einer Massageliege, die Raumtemperatur wird angenehm warm gehalten, um die Wirkung zu optimieren.
  4. Grundbehandlung
    – Zentripetale Entstauung: Beginn im zentralen Bereich (z. B. Leisten- und Achselregion), um die Hauptlymphbahnen zu aktivieren.
    – Periphere Entstauung: Anschließend werden Finger, Arme, Beine oder das Gesicht behandelt.
  5. Spezifische Techniken
    Je nach Ausprägung des Ödems kommen intensive Schöpf- und Pumpgriffe zum Einsatz.
  6. Stützverband und Kompression
    Sofort nach der Behandlung legt der Therapeut Kompressionsverbände oder -strümpfe an, um den Therapieerfolg zu stabilisieren.
  7. Nachsorge
    Hinweise zur Eigenanwendung (z. B. leichte Bewegungsübungen, Hautpflege, Trinken von ausreichend Wasser) runden die Behandlung ab.

Eine Einheit dauert in der Regel 30–60 Minuten; bei ausgeprägten Ödemen sind 15–20 Sitzungen üblich.

Anwendungsgebiete und Indikationen

Manuelle Lymphdrainage wird in vielfältigen Situationen eingesetzt:

  • Primäre Lymphödeme: Angeborene Fehlbildungen im Lymphsystem.
  • Sekundäre Lymphödeme: Nach Operationen (z. B. Entfernung von Lymphknoten), Bestrahlung oder Verletzungen.
  • Liposuktion und plastische Chirurgie: Unterstützung des Heilungsprozesses und Minimierung postoperativer Schwellungen.
  • Rheumatische Erkrankungen und Weichteilrheumatismus: Linderung von Schwellungen und Verbesserung der Beweglichkeit.
  • Venöse Erkrankungen (z. B. chronisch venöse Insuffizienz): Ergänzend zur Kompressionstherapie.
  • Migräneprävention und Kopfschmerzen: Bei Spannungsursachen im Kopfbereich.
  • Sportmedizin: Schnelle Regeneration nach intensiven Trainingseinheiten oder Wettkämpfen.

Wann sollte auf Lymphdrainage verzichtet werden? Kontraindikationen

Trotz ihrer breiten Anwendbarkeit gibt es klare Gegenanzeigen:

  • Akute Thrombose oder Verdacht darauf
  • Schwere Herzinsuffizienz (NYHA III/IV)
  • Unkontrollierte Hypertonie
  • Offene Wunden und Hautinfektionen
  • Aktive Krebserkrankung (Ausnahme: nach Rücksprache mit Onkologen)
  • Akute Entzündungen im Behandlungsgebiet

Immer sollte vor Behandlungsbeginn eine ärztliche Freigabe eingeholt werden.

Kosten und Kostenerstattung durch Krankenkassen

Die Manuelle Lymphdrainage ist eine von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen anerkannte Leistung, wenn sie auf ärztliche Verordnung erfolgt. In der Regel übernimmt die Krankenkasse die Kosten vollständig:

  • Gesetzliche Krankenkassen: Rezept über Dr. med. – 2–3 Einheiten pro Woche
  • Private Versicherungen: Abhängig vom Tarif, häufig volle Kostendeckung
  • Selbstzahler: Kosten pro Sitzung liegen zwischen 30 € und 60 €, je nach Therapeut und Region

Durch die Kostenübernahme sind für Patienten mit Lymphödemen nur geringe Zuzahlungen erforderlich, sodass die Therapie ohne finanzielle Hürden zugänglich ist.

Tipps für den Therapieerfolg

  1. Regelmäßigkeit
    Nur ein durchgängiger Behandlungsplan über mehrere Wochen sichert nachhaltige Erfolge.
  2. Kompression
    Das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder -verbänden stützt den Abtransport nach jeder Sitzung.
  3. Bewegung
    Sanfte Gymnastik und Alltagsbewegungen fördern den Rückstrom der Lymphe.
  4. Hautpflege
    Fettende, pH-neutrale Cremes halten die Haut elastisch und schützen vor Infektionen.
  5. Flüssigkeitszufuhr
    Viel trinken regt den Kreislauf an und unterstützt das Lymphsystem.
  6. Eigenbehandlung
    Erlernte Griffe für die Selbstmassage können zwischen den Sitzungen Anwendung finden.

Die Rolle der Manuelle Lymphdrainage in der Rehabilitation

In der modernen Rehabilitation nimmt die Manuelle Lymphdrainage eine Schlüsselposition ein. Sie ergänzt physiotherapeutische Übungen, unterstützt die Wundheilung und verbessert die Mobilität. In interdisziplinären Teams arbeiten Therapeuten, Ärzte und Ödempflegende Hand in Hand, um den Patienten ganzheitlich zu betreuen.

Erfahrungsberichte aus der Praxis

„Nach meiner Brustkrebs-Operation litt ich unter einem stark ausgeprägten Lymphödem. Die regelmäßige Manuelle Lymphdrainage hat nicht nur die Schwellung reduziert, sondern mir auch psychisch enorm geholfen.“
– Patientin, 52 Jahre

„In der Sportphysiotherapie setzen wir die Lymphdrainage gezielt für Athleten nach Wettkämpfen ein. Die Regenerationszeiten verkürzen sich spürbar.“
– Physiotherapeut, Sportklinik München

Manuelle Lymphdrainagen

Die Manuelle Lymphdrainage ist eine bewährte, von Schulmedizinern empfohlene und von den Krankenkassen anerkannte Therapieform, die Ödeme effektiv reduziert und die Lebensqualität der Patienten nachhaltig verbessert. Durch sanfte, gezielte Grifftechniken wird das Lymphsystem aktiviert, Beschwerden gelindert und der Heilungsprozess unterstützt. Mit Kostenerstattung durch Krankenkassen und einem breiten Einsatzspektrum – von onkologischen Folgezuständen bis hin zur Sportmedizin – ist die MLD eine unverzichtbare Säule in der modernen physikalischen Therapie.

Nutzen Sie die Vorteile dieser sanften, aber wirkungsvollen Technik und informieren Sie sich auf MassagenNet.de über qualifizierte Therapeuten, praxisnahe Tipps und weiterführende Informationen zur Manuellen Lymphdrainage.

Die Lymphdrainage (auch Lymph-Drainage) ist eine von Schulmedizinern und Krankenkassen anerkannte Form der Massage.
Die Lymphdrainage wird von Masseuren in erster Linie angewendet, um bei den Patienten den Abtransport von Gewebeflüssigkeit anregen zu können. Gewebeflüssigkeit sammelt sich bei den Menschen in den meisten Fällen in sogenannten Ödemen an.
Durch die von den Masseuren durchgeführte Lymphdrainage wird die eiweißhaltige und wässrige Flüssigkeit über das Lymphgefäßsystem und Venengefäßsystem des Patienten abtransportiert. Bei entsprechender Diagnose werden die Kosten für die Lymphdrainage in der Regel von den gesetzlichen oder den privaten Krankenkassen übernommen, was für die Patienten natürlich von großem Vorteil ist.