Schröpfmassage

27 Jun

Die Schröpfbehandlung ist älter als der Aderlass und die Blutegelbehandlung und wird schon seit Jahrtausenden von Jahren angewendet. In vielen Kulturen war das Schröpfen eine anerkannte Heilmethode und es gab sogar einen Gott des Schröpfens, der Telesphorus hieß. In Kulturen der Welt wird das Schröpfen von Therapeuten und Laien angewandt.

Was ist das Schröpfen

Es ist eine Art Reflexzonentherapie und es lassen sich nach den Regeln der Chinesischen Medizin mit dem Schröpfen die Meridiane auf unterschiedliche Art und Weise beeinflussen. Bei einer Schröpfbehandlung werden Gläser an verspannten Stellen des Körpers aufgesetzt, nachdem sie vorher mittels Flamme erhitzt wurden. Es kommt zu einem sogenannten Unterdruck und zu einer Durchblutungssteigerung. Die Blut- und Lymphflüssigkeit im darunter liegenden Gewebe wird angeregt.

Es ziehen rote Blutkörperchen aus den Unterhautkapillaren und auch Gewebsflüssigkeit aus dem Bindegewebe, wobei die Blutkörperchen blaue Flecken bilden, die aber nach ein paar Tagen wieder verschwinden. Die Anspannung des darunter liegenden Muskels wird durch die Ableitung der gestauten Lymphflüssigkeit abgeleitet und der Muskel kann sich relaxen. Innere Organe wie Leber, Magen, Niere und Darm können wieder zur Beruhigung kommen und werden selbständig geheilt.

Dieses Video der Sendereihe „Wissen macht Ah!“ von der ARD behandelt ebenfalls die Frage „Was ist Schröpfen?“


Welche Arten von Schröpfungsmethoden gibt es?

Trockenes Schröpfen mit ruhenden Schröpfköpfen sind nicht sehr schmerzhaft. Es werden mehrere Schröpfköpfe gleichzeitig benutzt, die sich über verhärtete Muskeln, Gelosen, Akupunkturpunkten oder speziellen Hautarealen bewegen.

Ruhendes Schröpfen kann verschiedene Wirkungen durch ein unterschiedlich starkes Vakkum erzeugen, beispielsweise durch schnelles, wiederholtes und kurzzeitiges Aufsetzen. Man kann entweder ernergieauffüllend oder auch energiezerstreuend schröpfen.

Trockenes Schröpfen mit bewegten Schröpfköpfen auf der eingeölten Haut kann sehr schmerzhaft, aber trotz alledem gut erträglich sein. Die Massagetechnik hat den Vorteil, dass die Massage nicht auf den verspannten Muskel drückt, dieser wird stattdessen angehoben, gedehnt und entspannt.

Beim blutigen Schröpfen legt der Arzt bestimmte Punkte fest, an denen die Haut mit Lanzetten eingeritzt wird. Die Gläser werden nun so aufgesetzt, dass ein Vakuum entsteht. Die Gläser füllen sich unter dem Sog nun mit Lymphen und Schlackenstoffen. Diese Art des Schröpfens ist sehr schmerzhaft.

Wirkung der Schröpfmassage

Die Massage ist neben dem Schröpfen deutlich schmerzfreier. Die Durchblutung tiefer liegender Muskeln, der Stoffwechsel, der Abfluß von Schlacken und Lymphen wird verbessert. Zudem wirkt die Massage sich ausgleichend auf das Nervensystem aus und ist hilfreich bei Gelenkrheuma. Der Kreislauf, die Blutzusammensetzung und die Verdauung wird angeregt.

Wofür eignet sich das Schröpfen?

Besonders bei Blut- und Qi-Stagnationen hat sich diese Behandlungsmethode bewährt. Die Massage ist sehr gut geeignet, um Muskelverspannungen zu lösen, die schlecht durchblutet werden. Es entstehen somit oft Schmerzen im Schulter-, Nacken oder Lendenbereich, Verspannungen oder Taubheitsgefühle im Arm.

Wie läuft eine Schröpfmassage ab?

Bei der ersten Behandlung wird zuerst geklärt, ob irgendwelche Kontraindikationen bestehen (Nierensuffizienz oder andere Beschwerden).

Zuerst wird ein Spezialgel auf die Haut aufgetragen, um die Gleitfähigkeit der Schröpfgläser zu ermöglichen. Diese werden dann unter herausdrücken der Luft auf die Haut gesetzt, wobei sich die Schröpfgläser dann ansaugen. Es bildet sich in den Schröpfgläsern ein Vakkum, die einen Druck erzeugen, der bis in das Unterhautfettgewebe reicht. Erst dadurch ist es möglich, dass die dort liegenden Fettzellen bearbeitet werden können.

Der zweite Schritt ist die Lymphdrainage: Durch geringem Druck und langsame Ausstreichungen möchte man das Gewebe entstauen. Die Bearbeitung der Fettzellen, Straffung des Gewebes und die Aktivierung des Zellstoffwechsels erfolgt nach der Lymphdrainage. Mit höherem Druck und mit schnelleren, streichenden und kreisenden Bewegungen wird dies erreicht.

Ein paar entlymphende Streichungen werden durchgeführt, um die gelösten Giftstoffe zu den Lymphknoten zu transportieren. Dort werden diese dann vom Körper abgebaut.

Das Schröpfglas verharrt meistens an einer Stelle, die besonders verhärtet ist. In der Regel dauert die Massage nur wenige Minuten, bis die Haut gerötet ist. Es können blaue Flecken entstehen, wenn zu intensiv oder zu lange massiert wird. Das sollte vermieden werden.

Welche Nachwirkungen können auftreten?

Es kann an den geschröpften Stellen ein blauer Fleck enstehen und durch den Saugeffekt können kleine Äderchen platzen. Das liegt daran, weil das austretende Blut sich unter der Haut sammelt.

Es kann ebenso zu einem Muskelkater kommen, den man von einem intensiven Fitnesstraining her kennt. Das ist aber nichts negatives, sondern ein Zeichen dafür, dass der Muskel wieder arbeitet und gut durchblutet wird. Der Muskelkater sollte komplett abgeklungen sein, bevor man eine erneute Schröpfmassage durchführen lässt.

Ein warmes Bad kann helfen, es kann aber sein, dass die geschröpfte Muskelpartie etwas schmerzempfindlich ist. Die geschröpften Hautbereiche sollten deshalb vor Kälte und Zugluft geschützt werden.

Das trockene Schröpfen sollte man 2 mal die Woche anwenden, um die Durchblutung zu steigern, die Anzahl der Massagen richten sich allerdings nach Verspannung der Muskulatur. Halten die Beschwerden oder Verhärtungen schon länger an, braucht man natürlich eine gewisse Behandlungszeit, bis sich diese komplett auflösen. 10 Behandlungen sind da also schon ohne weiteres drin.

Wann sollte man nicht schröpfen?

Man sollte bei Gerinnungs-, Wundheilungsstörungen und Entzündungen nicht schröpfen.

Abrechnung

Die Schröpfmassage kann nur privat abgerechnet werden, da die örtlichen Krankenkassen diese Massage nicht unterstützen. Das ist auch klar, denn die Wirksamkeit wurde bisher medizinisch noch nicht bewiesen.