Triggerpunktmassage

08 Jan.

Die Triggerpunktmassage ist eine besondere Form der Massage, wobei Trigger spezielle Schmerzpunkte bzw. verhärtete Muskelfasern sind. Bei diesen geht man davon aus, dass eine Entzündung bereits stattgefunden hat. Verletzungen oder akute und chronische Überbeanspruchungen, mechanische Reizungen und Fehlhaltungen können zu diesem Geschehen führen.

Wirkung der Massage

Durch bestimmte Massagegriffe und Techniken können die Schmerzen in der Muskulatur gelindert werden. Die Triggerpunktmassage gehört zu den manuellen Therapieformen und arbeitet auf neurophysiologischer Ebene. Der Körper hat eine Landkarte, über die der Therapeut Bescheid weiss und somit tiefgreifend in das Heilungsgeschehen eingreifen kann. Die Lösung der Fascien bewirken einen besseren Bewegungsablauf. Eine spezielle Ausbildung qualifiziert den Therapeuten, um die Lokalisation der Punkte zu kennen, die mit Druck der Hand oder einem Holzkegel beeinflusst und Schmerzmuster aufgelöst werden. Die Triggerpunkte stören die Körperflüssigkeiten, Nervenimpulse und die Lebensenergie in Gewebe, der Mensch ist nicht mehr im Fluss. Die Muskelverhärtungen führen zu Verspannungen und Schmerzen.

Anwendungsgebiete der Massage

Um aus diesem Kreislauf ausbrechen zu können, leistet die Triggerpunktmassage eine Unterstützung, Indikationen sind chronische Muskelverspannungen, Schulterschmerzen
Knieschmerzen, Hüftschmerzen, Rückenschmerzen und das Schulter-Nacken-Syndrom. Ursachen sind zumeist Entzündungen, die auf unterschiedliche Weise ausgelöst werden können, beispielsweise durch chronische Überbeanspruchung, Verletzungen, Fehlhaltungen, Kälte, Nässe und mechanische Reizungen. Nicht anwenden sollte man die Massage wenn man Blutverdünnungsmittel einnimmt, zu Blutergüssen neigt oder unter Krampfadern leidet.

Ablauf der Massage

Der behandelnde Therapeut ertastet den Triggerpunkt, wobei er sich an der Topographie des Körpers orientiert, der wie eine Tallandschaft wirkt und liest diesen wie eine Landkarte. Nachdem der zu behandelnde Triggerpunkt aufgespürt wurde, kommt es zur Anwendung von bestimmten Massagetechniken und Handgriffen, die eine Kombination aus sanftem Druck und melkendem Massagestrich sind. Die Muskeln werden für die Behandlung angewärmt. Mit dem Daumen oder einem kleinen Griffel aus Holz wird der Triggerpunkt für ca. 25 Sekunden gedrückt. Für den Fall, dass der Triggerpunkt noch nicht lange im Muskel festsitzt, lässt sich bereits nach nur einer Anwendung Schmerzfreiheit erzielen, ansonsten braucht man weitere Behandlungen.

Kombinationsmöglichkeiten

Eine Triggerpunktmassage kann auch mit anderen Anwendungen, wie beispielsweise der Thermotherapie kombiniert werden, dabei können Fangopackungen oder heiße Rollen zum Einsatz kommen. Ein warmes Vollbad kann zu Hause auch hilfreich sein. Bei regelmäßiger Behandlung kann sich relativ schnell eine Besserung der Beschwerden einstellen.

Schmerzpunkte behandeln mit der Triggerpunktmassage

Die Triggerpunktmassage hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als eine hochwirksame Form der manuellen Therapie etabliert. Im Zentrum steht die gezielte Behandlung von „Triggern“ – das sind lokal begrenzte Schmerzpunkte in verhärteten Muskelfasern, in denen bereits entzündliche Prozesse stattgefunden haben. Häufig entstehen solche Trigger durch akute Verletzungen, chronische Fehlbelastungen oder einseitige Überbeanspruchung. Die darauf aufbauende Therapie zielt darauf ab, diese Schmerzzentren aufzuspüren und durch speziellen, tiefenwirksamen Druck eine nachhaltige Schmerzlinderung zu erzielen.

Ursprung und theoretischer Hintergrund

Die wissenschaftliche Fundierung der Triggerpunktmassage geht vorwiegend auf die Forschung von Janet Travell und David Simons zurück, die in den 1970er Jahren die sogenannten myofaszialen Triggerpunkte beschreiben und kartieren. Diese Schmerzpunkte liegen meist in der dicken Mittenteilschicht des Muskels und können neben lokalen Beschwerden auch ausstrahlende Schmerzen in entfernte Körperregionen hervorrufen. Travell und Simons entwickelten ein umfassendes Schema, das zeigt, wie Triggerpunkte in der Nackenmuskulatur Kopfschmerzen auslösen oder wie Faszienverklebungen im Rücken zu Hüft- und Knieschmerzen führen können. Auf dieser „Landkarte des Körpers“ orientiert sich heute der ausgebildete Therapeut, um gezielt in die betroffenen Areale einzugreifen.

Neurophysiologische Wirkungsweise

Physiologisch arbeitet die Triggerpunktmassage auf mehreren Ebenen gleichzeitig. Der direkte mechanische Reiz löst eine kurzfristige Minderdurchblutung im Muskelgewebe aus, gefolgt von einer verstärkten Durchblutung beim Lösen des Drucks. Dieser sogenannte Hyperämie-Effekt fördert den Abtransport toxischer Stoffwechselprodukte und versorgt das Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Gleichzeitig werden über sensorische Nervenfasern im Muskel sogenannte nozizeptive (Schmerz-)Rezeptoren moduliert: Weil die Therapie an exakt lokalisierten Punkten ansetzt, kommt es zu einer „Gating“-Wirkung, bei der die Schmerzweiterleitung im Rückenmark gehemmt wird. Überdies können gelöste Faszienverhärtungen die Beweglichkeit verbessern und die normale Gleitfähigkeit der Gewebeschichten wiederherstellen.

Qualifikation und Ausbildung des Therapeuten

Weil die Triggerpunktmassage ein tiefgreifendes Eingreifen in muskuläre Strukturen darstellt, ist eine spezialisierte Ausbildung unerlässlich. Therapeuten durchlaufen in der Regel mehrstufige Lehrgänge, in denen sie nicht nur anatomische Grundlagen und die Beschreibung zahlreicher Triggerpunkt-Lokalisationen erlernen, sondern auch verschiedene Drucktechniken einüben. Unter Anleitung erfahrener Ausbilder trainieren sie das feine Tastgefühl, das nötig ist, um die verhärteten Punkte zu ertasten. Zudem werden in Fortbildungen ergänzende Methoden vermittelt, etwa das Zusammenspiel mit Faszien-Release, funktionellen Mobilisationen und stabilisierenden Übungen, um das erzielte Ergebnis langfristig abzusichern.

Identifikation und Lokalisierung der Triggerpunkte

Die Suche nach dem Triggerpunkt gleicht einer präzisen Erhebung am Körper. Der Therapeut tastet zunächst die betroffene Muskelpartie mit Daumen, Fingern oder einem speziellen Holzgriffel ab. An den verhärteten Stellen verspürt er eine knotige Verdickung, die auf Druck mit einem charakteristischen Ziehen oder Ausstrahlen in andere Regionen reagiert. Weil jeder Muskel einen typischen Schmerzverlauf besitzt, kann der Therapeut anhand des Ausstrahlungsmusters ermitteln, welcher Muskel und welcher Punkt ursächlich sind. Dieses „Palpations-Feedback“ ist von zentraler Bedeutung, da nur die exakte Behandlung des jeweils aktiven Triggerpunkts eine nachhaltige Schmerzlinderung verspricht.

Ablauf und Techniken der Behandlung

Bevor die eigentliche Triggerpunkttherapie beginnt, wird das betroffene Areal durch eine sanfte Erwärmung vorbereitet. Häufig kommen dabei warme Packungen oder eine kurze Infrarot-Bestrahlung zum Einsatz, um die Muskulatur zu lockern und den Zugang zum Triggerpunkt zu erleichtern. Anschließend wird der punktuelle Druck gesetzt: Der Therapeut bringt seinen Daumen oder einen Holzgriffel flach auf den Triggerpunkt und erhöht allmählich den Druck, bis der Patient ein angenehmes, aber deutlich spürbares Ziehen wahrnimmt. Dieses Halten des Drucks für etwa 20 bis 30 Sekunden erzeugt eine kurzzeitige Minderdurchblutung, auf die unmittelbar eine starke Hyperämie folgt. Während dieser Phase wird der Muskel weiter geschmeidig gehalten, oft in Kombination mit einem melkend-ziehenden Massagestrich entlang der Muskelfaser, um Gelockerung und verbesserte Durchblutung zu fördern. Je nach Tiefe und Alter des Triggerpunkts reichen mitunter wenige Behandlungen aus, um den Schmerz vollständig aufzulösen; bei chronischen Fällen ist eine begleitende Übungs- und Bewegungstherapie ratsam.

Anwendungsgebiete und Indikationen

Die Triggerpunktmassage ist besonders effektiv bei chronischen Muskelverspannungen und typischen Schmerzsyndromen. So kann das Lösungskonzept bei hartnäckigen Nackenbeschwerden und Spannungskopfschmerzen ebenso helfen wie bei Schmerzen im unteren Rücken oder im Bereich der Schulterblätter. Auch Hüft- und Knieschmerzen, deren Ursache tückischerweise oft in verspannten Oberschenkel- oder Gesäßmuskeln liegt, sprechen gut auf die Therapie an. Selbst bei einem sogenannten Schulter-Nacken-Syndrom lassen sich mithilfe der Triggerpunktbehandlung wiederkehrende Schmerzkaskaden unterbrechen. Weil die zugrundeliegenden Entzündungsprozesse in den verhärteten Fasern – wenn sie frühzeitig behandelt werden – abklingen, kann ein langwieriger Teufelskreis aus Verspannung, Schmerz und Schonhaltung durchbrochen werden.

Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen

Trotz ihrer vielen Einsatzmöglichkeiten ist die Triggerpunktmassage nicht für jeden Patienten geeignet. Wer gerinnungshemmende Medikamente einnimmt oder zu Hämatome neigt, sollte auf diese punktuelle Tiefendrucktechnik besser verzichten, um Blutergüsse zu vermeiden. Auch bei Menschen mit ausgeprägten Krampfadern im Massagesektor ist Vorsicht geboten, da der Druck auf die Gefäße die Beschwerden verschlimmern kann. Akute Entzündungsherde im Muskelgewebe oder offene Wunden stellen ebenfalls Kontraindikationen dar. In solchen Fällen ist es ratsam, zunächst andere physikalische Therapieformen wie Wärmeanwendungen oder sanfte Mobilisationen einzusetzen, bis eine Triggerpunktbehandlung sicher möglich ist.

Kombination mit anderen Therapieformen

Um den Behandlungserfolg zu steigern und langfristig zu erhalten, wird die Triggerpunktmassage häufig in ein multimodales Therapieprogramm eingebettet. So ergänzen Thermopackungen, Fangopackungen oder heiße Rollen die punktgenaue Druckbehandlung und vertiefen die Gewebeentspannung. Ein warmes Vollbad zu Hause am Abend unterstützt die Nachwirkung der Behandlung und bereitet den Muskel optimal auf Dehnübungen vor. Eigenübungen, bei denen der Patient mithilfe von Faszienrollen oder Tennisbällen Triggerpunkte selbst löst, runden das Konzept ab und fördern den Selbstwirkungsgrad. Begleitend können physiotherapeutische Mobilisationstechniken, Stretching und Kräftigungsübungen eingesetzt werden, um die Muskelbalance nachhaltig zu stabilisieren und erneuten Beschwerden vorzubeugen.

Erfahrungsberichte und Erfolgsaussichten

Viele Patienten berichten bereits nach wenigen Sitzungen von einer deutlichen Verringerung ihrer Schmerzen und einer gesteigerten Beweglichkeit. Eine Therapeutin erzählt von einem Marathonläufer, dessen wiederkehrende Wadenkrämpfe auf mehrere myofasziale Trigger in der Unterschenkelmuskulatur zurückzuführen waren und nach nur drei gezielten Sitzungen dauerhaft verschwanden. Ein anderer Patient, geplagt von ständigen Spannungskopfschmerzen, konnte erstmals seit Jahren auf Schmerzmittel verzichten, nachdem die auslösenden Trigger in der Nackenmuskulatur gelöst worden waren. Solche Erfolgsgeschichten untermauern den hohen Stellenwert der Triggerpunktmassage in der heutigen manuellen Therapie.

Effektive Hilfe bei chronischen Verspannungen

Die Triggerpunktmassage vereint präzise, tiefgreifende Techniken mit neurophysiologischen Erkenntnissen, um verhärtete Muskelfasern gezielt zu behandeln. Durch das präzise Ertasten der Schmerzpunkte, das kontrollierte Ausüben von Druck und das anschließende Melken des Muskels lassen sich Entzündungsprozesse auflösen, Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern. Da die Therapie auf einer klaren anatomischen und physiologischen Grundlage beruht und sich durch eine Vielzahl positiver Erfahrungswerte auszeichnet, gehört sie heute in das Leistungsspektrum vieler Praxen für Physiotherapie und Massage. MassagenNet.de empfiehlt Betroffenen, die unter chronischen Muskelverspannungen oder typischen Schmerzsyndromen leiden, die gezielte Triggerpunktbehandlung als ergänzende Maßnahme auszuprobieren und so den Teufelskreis aus Verspannung und Schmerz zu durchbrechen.