Elektrotherapie

20 Feb

Strom ist gefährlich, denn bei Unfällen mit elektrischen Strom können Herzrythmus-Störungen auftreten. Es wird weniger oder kein Blut und damit zu wenig Sauerstoff im Körper transportiert, der Zustand kann nach wenigen Minuten zum Tod führen. Die Elektrotherapie hingegen ist sehr sanft, dabei werden die Muskelkontraktionen gezielt herbeigeführt, indem Strom durch Elektroden, durch den Körper geleitet werden. Auf diese Weise dient die Elektrotherapie zur Behandlung von Schmerzen, Missempfindungen sowie zur Kräftigung schwacher Muskulatur.

Reizstromtherapie

Seit über 30 Jahren setzen Ärzte und Physiotherapeuten die TENS ein, eingesetzt wird ein schwacher Wechselstrom mit niedriger Frequenz, die vor allem zur Behandlung von Schmerzen und zur Muskelstimulation dient. Die Elektroden werden dabei in der Nähe der schmerzenden Stellen platziert, der Reiz selbst ist nicht schmerzhaft. Manchmal werden die Elektroden im Bereich der Wirbelsäule ausgelegt, diese Hauptgebiete werden dann mit hohen Frequenzen und niedrigen Stromstärken stimuliert und lösen nichtschmerzhafte Missempfindungen aus. So schafft man einen Gegenreiz und die Schmerzen bessern sich. Grundsätzlich wird mit der Reizstromtherapie die Muskulatur gekräftigt.

Prinzip Gegenirritation

Wie in der Akupunktur heißt das Prinzip der Reizstromtherapie Gegenirritation: der eigentliche Schmerzreiz soll mit Hilfe eines lokalen Berührungs- oder Vibrationsreizes verringert werden, sehr häufig berichten Patienten von einer Besserung bei vielen chronischen Schmerzerkrankungen, wozu Muskelrheumatismus, Neuralgien wie Ischiasschmerzen, Arthrose und Lähmungen gehören.

Das Stangerbad

Strom und Wasser – eine eigentlich gefährliche Kombination, doch die kann auch heilsam sein. Der Patient setzt sich dabei in eine Wanne, in die Seitenwände sind große, plattenförmige Elektroden eingelassen: je zwei links und rechts und jeweils eine Kopf -und eine Fußelektrode, diese Anordnung ermöglicht es, das der Strom den Körper wahlweise in verschiedene Richtungen durchfließen kann. Die Schaltung richtet sich nach den Indikationen, so wird bei rheumatischen Erkrankungen eine absteigende Stromrichtung gewählt, die die Erregbarkeit der Nerven sowie die Muskelspannung herabsetzen soll. Bei Lähmungen hingegen versucht man durch aufsteigende Ströme die Muskel -und Nerventätigkeit zu stimulieren. Durch die Verwendung von Gleichstrom und die sehr hohen Sicherheitsstandards ist das Stangerbad vollkommen ungefährlich. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Lunge ist diese Therapie jedoch nicht geeignet.

Ultraschall

Die Wirkungen von Ultraschall sind eine verbesserte Durchblutung, Schmerzlinderung und ein gesteigerter Stoffwechsel, diese Anwendung zählt zur Elektrotherapie. Bei dieser Anwendung wird Strom umgewandelt in hochfrequente mechanische Schwingungen von etwa 1 Mhz über einen Schallkopf mit einem Kontaktgel auf die erkrankte Region aufgetragen und dabei kreisend bewegt. Diese Anwendung kann man auch in einer Teilwanne oder Behälter unter Wasser einsetzen. Der Schall wird dabei kontinuierlich oder gepulst abgegeben, beim gepulsten Schall entsteht weniger Wärmewirkung.

Kurzwellentherapie

Zur Elektrotherapie zählt schließlich auch die Behandlung mit Kurzwellen (Diathermie), die mit Wellen im Hochfrequenzbereich arbeitet. Diese elektromagnetische Energie erzeugt Wärme, durch gezielt eingesetzte Erwärmung steigt die Blutzufuhr im Gewebe und es fängt die Heilwirkung an. Mit geeigneten Geräten, kann auch tief gelegenes Gewebe erreicht werden, vor allem Rheumaerkrankungen, aber auch Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Muskeln und der Haut sowie bei bestimmten Formen der Tumorbildung hat die Kurzwellentherapie gute Ergebnisse gezeigt.