Fango – Schlamm
Fango heißt übersetzt heilender Schlamm, der Begriff kommt ursprünglich aus Italien und wird aus vulkanischem Mineralgestein gewonnen, der Schlamm muss erst ein Jahr reifen, bevor er verwendet werden kann. Die bekanntesten Fango Arten sind Abano-Fango und der deutsche Eifel- Fango. Bei der Fango-Therapie wird nicht einfach irgendwie Matsch auf den Körper geschmiert, der Schlamm besteht aus Kieselsäure, organischer und anorganischer Tonerde, Magnesium, Eisenoxyd und Aluminiumoxyd. Wie schon erwähnt muss der Schlamm erstmal reifen und mit Sonne, Luft und fließendem Thermalwasser in Kontakt kommen, wodurch er organische Substanzen aufnehmen kann. Besonders Thermalwasser ist wichtig, da dieses Stoffe wie Brom, Salz und Jod für den Reifungsprozess enthält. Wenn der Fangoschlamm reif ist, wird er an der Luft getrocknet, gereinigt und fein gemahlen.
Anwendungsgebiete Fango Therapie
Warme Fango-Packungen sind bei Rheuma, Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Ischias, Osteoporose, Arthrose, Harnwegserkrankungen, Leber-Gallenleiden, Atemwegserkrankungen, Nervenschmerzen, Neurodermitis, Akne und Schuppenflechte gut geeignet. Wenn die Packungen kalt aufgetragen werden, helfen sie gut bei Muskelzerrungen und Prellungen. Wenn man Fieber oder akute Infektionen und Entzündungen hat, sollte man besser auf die Wärmetherapie verzichten, oder auch wenn man Ödemen oder Durchblutungsstörungen oder gar Narbungen oder Verletzungen hat. Das gleiche gilt auch bei Venenerkankungen, Herzschwäche, hohem oder niedrigem Blutdruck oder einer Neigung zu Thrombosen.
Behandlung mit dem Schlamm
Der Schlamm wird entweder als Umschlag, Packung oder Bad kalt, warm oder heiß angewendet. Bei der Wärme-Anwendung erhitzt man den Schlamm auf 50 Grad Celsius und trägt ungefähr zwei Zentimeter dick die Schicht auf dem Körper, der dann in Tücher oder Plastikfolie gewickelt wird. Die Behandlung kann ca. 40 Minuten dauern, danach wird der Schlamm mit dem Wasser abgespült. Nun erfolgt eine halbstündige Ruhepause, man ist eingewickelt und schwitzt noch etwas, um die Wirkstoffe des Fangoschlamms aufnehmen zu können. Empfehlenswert ist eine Physiotherapie oder Massage nach der Behandlung mit dem Schlamm. Als Nahrungsergänzung hilft ein Esslöffel Fango auch sehr gut, die hohe Blutfettwerte senkt, und den Körper entgiftet und für eine gesunde Darmflora sorgt.
Was bewirkt eine Fango-Packung?
Die Fango-Packung regt die Durchblutung und den Stoffwechsel an, Muskelschmerzen und Schmerzen in den Gelenken werden kuriert, Sehnen und Bänder sollen sich angeblich besser dehnen lassen. Zudem soll das Immunsystem durch die Fango-Packung gestärkt und der Blutzuckerspiegel gesenkt werden und die Wärme drei Zentimeter tief in die Haut eindringen und den Heilstoffen ermöglichen, dass diese auf den gesamten Körper wirken. Die enthaltenen Mineralsalze sollen sich positiv auf die Haut auswirken und besonders wirksam gegen Schmerzen soll der Abano-Fango mit dem hohen Anteil an Algen sein, der die Produktion und Ausschüttung der Endorphine anregen soll. Bis zu vier Monate soll die schmerzstillende Wirkung noch anhalten können.