Blutegelbehandlung

21 Sep

Bei der Blutegelbehandlung wird der Egel auf die betroffene Stelle gelegt, dieser beißt auf die Haut und saugt das Blut aus dem Körper und überträgt gerinnungshemmende Wirkstoffe in die Wunde. Das Blut fließt dadurch schneller und leichter. Die Blutegeltherapie findet in der alternativen Medizin Anwendung.

Durchführung und Wirkungsweise

Die Blutegel werden auf die vorher eingeritzten Hautareale gesetzt, dabei saugen sie durch einen Biss das Blut aus, über den Speichel werden entzündungshemmende, antibakterielle und entstauende Stoffe in den menschlichen Körper appliziert. Es wird das Immunsystem des Menschen angeregt. Im Speichel sind zudem gerinnungshemmende Substanzen von Heparin und Hirudin enthalten, die einen günstigen Einfluss bei Wundheilungsstörungen haben. Der Biss fühlt sich so an, als wäre man von Brennesseln gestochen worden. Nach der Behandlung fallen die Blutegel wieder ab,diese dürfen auf keinen Fall gewaltsam gelöst werden. Danach wird ein Verband auf der Stelle gelegt, um die Wunde sauber zu halten. Die Schmerzlinderung kann über mehrere Monate andauern. Die Behandlung kann auch wiederholt werden, wobei dann andere Blutegel zum Einsatz kommen, schließlich ist die Gefahr mit Krankheiten von HIV und Hepatitis anstecken zu groß – also kein Risiko eingehen.

Anwendungsgebiete

Hauptsächlich werden die Blutegel eingesetzt bei rheumatischen Erkrankungen, Arthrosen, Bluthochdruck, Prellungen, Blutergüssen, Migräne, Ohrgeräuschen, Asthmatischen Beschwerden, Hämorrhoidalleiden und chronischen Schmerzen. Nicht eingesetzt werden sollte die Therapie bei Blutgerinnungsstörungen, Schwangerschaften und allergischen Reaktionen.

Was man noch beachten sollte

Das Nachbluten an der Bissstelle kann einige Stunden anhalten, wodurch die umgebende Hautfläche und das Lymphsystem die Möglichkeit erhalten, schädliche Substanzen auszuscheiden. Es können von den Bissstellen Narben zurück bleiben, die jedoch ohne Probleme wieder verheilen. Man sollte dran denken bevor man die Behandlung anfängt kein Nikotin, kein Alkohol und kein Parfüm zu sich zu nehmen, da die Tierchen sehr empfindlich auf die Geruchsstoffe reagieren könnten.

Allgemeines über Blutegel

Die Tiere sollen bei den Menschen verschiedene Krankheiten heilen, allerdings wird oft behauptet dass es ganz andere Methoden gibt, um kranken Menschen zu helfen. Man kann jedoch die Tierchen nicht als nutzlos darstellen, denn das würde ihnen nicht gerecht werden. Es gibt sogar wissenschaftliche Belege dafür, dass die Therapie hilft. Man wurde im Labor auf die Inhaltsstoffe der Speicheldrüsen aufmerksam, die Tiere besitzen darin mehrere Eiweiße, die beim Kontakt mit der menschlichen Haut und dem Fleisch bei offenen Wunden auch auf den Patienten übertragen werden können. Die einzige Frage ist, wie groß die Wirkung bei verschiedenen Beschwerden ist. Heutzutage setzen Heilpraktiker die Tiere bei verschiedenen Krankheitsbildern ein, dabei sollen sie nicht nur die Wundheilung beschleunigen und Entzündungen hemmen, sondern auch Rheuma bekämpfen und andere Krankheiten. Allerdings gibt es dafür noch keine therapeutischen Erfolge. Die Therapie kann einige Zeit in Anspruch nehmen, sie ist erst dann vorbei wenn der Zu- und Abfluss des Blutes wieder gewährleistet ist. Therapeutisch bewiesen ist, dass die Tiere bei Athrose helfen. Es können bei der Behandlung Nebenwirkungen entstehen, wie verzögerte Wundheilung, Allergien oder Juckreiz. Die Behandlungskosten liegen bei 120 Euro und werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Achtung: Führen Sie niemals die Behandlungen mit Blutegeln selber durch, denn solche Behandlungen gehören in erfahrene Hände.


Weitere Informationen über dieses Thema finden sich unter anderem in dem Videoclip „Wirksame Blutegel-Therapie | W wie Wissen | Das Erste“ von der ARD.