Salzgrotten
Die heilsame Wirkung des Salzes wurde bereits in der Antike geschätzt und vor allem genutzt, um Erkrankungen der Atemwege und Hautkrankheiten zu heilen. Die meisten Menschen sind heutzutage in Städten zu Hause oder arbeiten dort, wobei sie immer Faktoren wie Luftverschmutzung und Lärm ausgesetzt sind, was wiederum Allergien und Atemwegserkrankungen begünstigt, was sich auch nachteilig auf die Psyche auswirken kann. Hektik und ein immer voller Terminkalender sind übliche Stressfaktoren, die langfristig dazu führen, dass sich seelische und auch körperliche Schäden bilden. Der Besuch einer Salzgrotte kann hier Abhilfe verschaffen, diese gehört mittlerweile zum Angebot vieler Thermen, Thermalbäder, Kureinrichtungen und Wellness-Oasen. Jetzt werden Sie sich fragen, was überhaupt eine Salzgrotte ist, für wen sie geeignet ist und wie so eine Sitzung eigentlich genau abläuft. Diese Informationen wollen wir Ihnen in diesem Artikel mitteilen:
Was ist eine Salzgrotte?
Eine Salzgrotte ist ein Raum, der Ähnlichkeit mit einer Höhle hat und in dem die Luftverhältnisse herrschen wie an den Meeresküsten. Es gibt Salzgrotten in zwei Varianten: Die erste sind natürliche Salzgrotten in ehemaligen Salzbergwerken, wo einstmalig Salz abgebaut wurde. Hier hat man Räume geschaffen, die heute für medizinische und lindernde Zwecke genutzt werden. Künstliche Salzgrotten sind die zweite und weit häufigere Variante, die häufig in Wellness- und Kureinrichtungen, in Thermen und Thermalbädern zu finden sind. In den künstlich angelegten Salzgrotten bestehen die Wände aus Salz, die mit Ziegeln, Brocken oder Steinen verkleidet sind und der Boden ist mit einer dicken Salzschicht bedeckt.
Je nachdem wie groß die Grotte ist werden beim Bau zwischen 7 und 20 Tonnen Salz verwendet. Die Klimaanlage und das Ventilationssystem sorgen dafür, dass die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit auf einer Ebene bleiben, für den Entspannungs- und Wohlfühlfaktor sind Licht- und Klangeffekte zuständig. Viele Salzgrotten besitzen auch eine Sole-Verneblung, hierbei sorgt der Ultraschall dafür, dass ein mikrofeiner Salznebel geschaffen wird. Man atmet die salzige Luft nicht nur ein, sondern die wertvollen Wirkstoffe werden auch über die Haut aufgenommen.
Ablauf in der Salzgrotte
Der Besucher sucht die Salzgrotte in normaler Kleidung auf und braucht sich nicht aus- oder umziehen. Während er es sich auf der Liege gemütlich macht und die salzige Luft einatmet, kann der Besucher entspannen, der leisen Hintergrundmusik zuhören und die sanften Farbspiele beobachten, die das Salz in den verschiedensten Farben funkeln lässt. Er kann aber auch lesen, eigene Musik mit dem Kopfhörer hören oder gar dösen. Es gibt sogar Salzgrotten, die Spielecken für Kinder eingerichtet haben, die Temperatur liegt bei rund 20 Grad, während die Luftfeuchtigkeit bei etwa 60 Prozent liegt. Insgesamt sollte ein Salzgrottendurchgang zwischen 30 bis 45 Minuten dauern. Durch die entspannende Atmosphäre und der sauberen, konzentrierten Salzluft fühlt man sich in der Grotte, wie wenn man einen Tag am Meer verbracht hätte.
Für wen ist der Besuch einer Salzgrotte zu empfehlen?
Vor allem bei Erkrankungen der Atemwege, Bronchien und Lungen, bei Allergien und Hautkrankheiten, bei Erkrankungen der Herzgefäße und des Magen-Darm-Traktes sowie bei Mineralstoffmangel und zur Stärkung des Immunsystems werden Salzgrottenaufenhalte empfohlen. Die wohltuende, entspannende Atmosphäre wirkt sich auch auf Nervensystemstörungen, Migräne, Depressionen und Schlafstörungen aus. Aus wissenschaftlicher Sicht, wurde die heilsame Wirkung von regelmäßigen Salzgrottensitzungen in medizinischer Hinsicht nicht belegt, die positiven Wirkungen beruhen eher auf Beobachtungen und Erfahrungen. So hat man bereits im 19. Jahrhundert bei Arbeitern im Salzbergwerk festgestellt, dass viel weniger Atemwegserkrankungen und Hautkrankheiten auftraten als bei der anderen Bevölkerung, die normal in Betrieben arbeitete. Der Besuch einer Salzgrotte bietet sich ungeachtet dessen hervorragend als kurze Auszeit an, da die ruhige Atmosphäre, die sehr saubere Luft und die angenehmen Licht- und Klangeffekte den Stresspegel sinken lassen, zu einer tiefen Entspannung führen und dabei helfen, neue Kraft zu tanken.
Der Besuch einer Salzgrotte kann sich schon allein als Wellness- und Wohlfühlanwendung lohnen, wer aber an einer Schilddrüsenerkrankung leidet, sollte vorher mit dem Arzt Rücksprache halten. Der Solarnebel hat einen positiven Effekt: Der zähe Bronchialschleim verflüssigt sich und kann somit leichter abgehustet werden. Hier in dem Raum kann man inhalieren und gleichzeitig das Immunsystem stärken. Der Vorteil ist, dass die Sinne wacher und feinfühliger und die Haut sich wieder weicher und geschmeidiger anfühlt. Wer regelmäßig einen Besuch in den Salzgrotten in Erwägung zieht hilft die Abwehrkräfte zu stärken, die Sauerstoffaufnahme des Blutes zu erhöhen, die Konzentration und Aufnahmefähigkeit zu steigern und die physische und psychische Belastbarkeit wiederherzustellen.
Warum wird Totes Meer-Salz verwendet?
Bei dem Toten Meer handelt es sich um kein Meer, sondern um das größte Binnengewässer der Welt, das häufig die letzte Rettung für Patienten mit schweren Hauterkrankungen sein kann. In dem Wasser ist eine hohe Menge Magnesium enthalten, das antiallergen wirkt und das Kalzium lindert den Juckreiz und der Natrium-Anteil entschuppt und desinfiziert. Das Kalium unterstützt die Wundheilung und das Brom beruhigt die Haut und Nerven. Immer mehr findet das Salz bei der Schönheitspflege Anwendung, dieses wirkt ausgleichend auf der Haut, regt den Hautstoffwechsel an, lindert Hautreizungen, desinfiziert und beseitigt Hautunreinheiten.